Aktien – ein Kuchen und viele Stücke

Von Aktien hat jeder schon mal gehört. Den meisten kommen wahrscheinlich direkt Bilder von dicklichen, ergrauten Millionären in Nadelstreifenanzügen in den Kopf. Vorzugsweise Zigarre rauchend. Dir auch?

Aktien als exklusives Spielzeug der Reichen. Das ist ein Bild, das immer noch erschreckend verbreitet ist. Und doch geht es völlig an der Realität vorbei. Versteh mich nicht falsch, natürlich haben besonders reiche Menschen häufig auch besonders viele Aktien. Wenn Du aber deswegen glaubst, dass Du Dich mit einem kleinem oder mittleren Einkommen erst gar nicht mit Aktien beschäftigen solltest, bist Du auf dem Holzweg. Auf lange Sicht wirft keine andere Anlage im Durchschnitt mehr Rendite ab. Dabei sind Aktien heute auch mit kleinem Geldbeutel so leicht zu handeln wie nie zuvor! Aber der Reihe nach…

Hinweis: Für Eilige und Lesefaule sind unter der Rubrik "Der schnelle Happen" die Kernaussagen zusammengefasst.

1. Was ist eine Aktie?

Aktie der ehemaligen Euling & Mack Gips- und Gipsdielenfabriken AG (Foto: Gipsmuseum Walkenried auf Flickr – (CC BY-ND 2.0))

Aktien sind Unternehmensanteile. Wenn Du eine Aktie kaufst, gehört Dir damit ein Teil des Unternehmens. Bist du zum Beispiel sportbegeistert und ein großer Adidas-Fan, kannst Du Dir einen Teil des Herzogenauracher Traditionsunternehmens kaufen. Für (aktuell) rund 200 Euro gehört Dir Adidas. Zumindest ein bisschen. Cool oder?

Heißt das jetzt, Du kannst bei Adidas sagen, wo’s langgeht? Ordentlich auf den Tisch hauen und einen Sneaker herausgeben, der Deinen Namen trägt? Nein. Höchstwahrscheinlich nicht. Dafür müsstest Du wohl ein bisschen mehr als eine Aktie kaufen. Aber als Aktionär und damit Miteigentümer kannst Du Dich sehr wohl einbringen. Einmal im Jahr müssen Aktiengesellschaften nämlich eine Hauptversammlung abhalten. Zu der werden alle Aktionäre eingeladen und dürfen dann über die großen Fragen im Unternehmen abstimmen. Meistens gibt es auch was Leckeres zu essen, was dem Alligator natürlich besonders gut gefällt…

2. Wie Du von Aktien profitieren kannst

Aber zurück zum Wesentlichen. Mit der Aktie nimmst Du aktiv am Erfolg Deines Unternehmens teil. Dabei gibt es im Kern zwei Wege, wie Du proftierst:

  • Kurswachstum. Geht es Adidas gut und das Unternehmen verdient viel Geld, wächst sein Wert. Der gesamte Kuchen wird also wertvoller. Logischerweise sind die Leute jetzt auch bereit, mehr für ihn zu bezahlen. Gut für die, die sich vorher schon ihr Stück vom Kuchen gesichert haben. Denn auch dieses einzelne Stück wird damit natürlich wertvoller. Nehmen wir also an, Adidas wird immer erfolgreicher, weil die Menschen mehr Sport machen und seine Produkte kaufen. Der Wert des Unternehmens wächst um 20 Prozent. Das Gleiche passiert mit dem Aktienkurs. Gut für Dich. Denn Deine Aktie, die Du für 200 Euro gekauft hast, ist jetzt schon 240 Euro wert. 40 Euro Gewinn, ohne sich dafür anstrengen zu müssen. Nicht schlecht, oder? Du kannst jetzt Kasse machen und die Aktie zum höheren Preis verkaufen oder sie behalten und auf weitere Kurssprünge setzen.
  • Dividenden. Das schöne an Dividenden ist, dass Du (außer dem Kauf) überhaupt nichts dafür machen musst. Du bekommst einfach Geld überwiesen. Nur weil Dir die Aktie gehört. Mit der Dividende schüttet das Unternehmen einen Teil des Jahresgewinns an die Aktionäre, also auch an Dich, aus. Logisch. Wer soll denn auch den Gewinn bekommen, wenn nicht die Eigentümer? Kaufst du selbst bei Adidas ein, erhältst Du so praktisch einen Teil Deiner Ausgaben zurück! Eine tolle Möglichkeit, sich ein passives Einkommen aufzubauen. Aber VORSICHT: Erstens zahlt nicht jedes Unternehmen eine Dividende aus. Zweitens können Dividenden auch gestrichen werden, wenn es einem Unternehmen wirtschaftlich schlechter geht. Das war 2008 in der Finanzkrise der Fall und passiert auch aktuell in der Corona-Krise wieder.

Chance auf Kursgewinne und Geldstrom aus Dividenden. Klingt doch schon mal nicht schlecht. Wahrscheinlich wirst Du Dich jetzt fragen, wo der Haken ist. Und natürlich gibt es einen. Dass der aber gar nicht so groß ausfällt, wirst Du gleich sehen.

3. Aber…sind Aktien nicht wahnsinnig riskant?

Aktien können heftig schwanken.

Wo sich Geld verdienen lässt, kann man auch welches verlieren. Das ist völlig normal. Du bist als Aktionär eine Art Mini-Unternehmer. Läuft es für Adidas gut, klingelt auch bei Dir die Kasse. Umgekehrt funktioniert das allerdings genauso. Brechen die Gewinne ein, verliert auch Deine Aktie an Wert. Verkaufst Du sie dann zu einem niedrigeren Kurs, hast Du unterm Strich Geld verloren. Im Extremfall kann ein Unternehmen auch Pleite gehen. Bei Adidas ist das zwar sehr unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Dann ist auch Deine Aktie wertlos.

Unschön.

Das Gute daran ist allerdings: Das war’s auch schon an Risiken. Im allerschlimmsten Fall verlierst Du 100 Prozent Deines Einsatzes. Wenn das passiert, ist das natürlich bitter. Dieses Risiko lässt sich aber durch eine sorgfältige Aktienauswahl sehr gering halten. Und mehr kann Dir nicht passieren. Du musst kein Geld nachschießen, wenn das Unternehmen in die Insolvenz geht. Hast keine schlaflosen Nächte, dass Dich vielleicht jemand für Fehler des Unternehmens haftbar machen will.

Auf der anderen Seite sind Deine Gewinnmöglichkeiten unbegrenzt.

Richtig gelesen. Unbegrenzt.

Du kannst mit einer Aktie maximal 100 Prozent verlieren, aber eben auch 1.000, 10.000 oder theoretisch gar 100.000 Prozent gewinnen. Ein ziemlich gutes Chance/Risiko-Profil oder?

Natürlich wirst Du mit einer Aktie nicht Deine Anlage innerhalb weniger Tage verfünfzigfachen. Wenn das Dein Ziel ist, solltest Du lieber Lotto spielen. Da stehen die Chancen allerdings sehr viel schlechter :D. Es ist aber gar nicht so unwahrscheinlich, dass sich eine Aktie im Laufe der Jahre verdoppelt oder sogar verzehnfacht. Adidas zum Beispiel ist genau das gelungen. Von knapp 22 Euro im Jahr 2009 bis auf zwischenzeitlich rund 315 Euro Anfang 2020.

Mit anderen Worten, die Aktie hat sich in elf Jahren mehr als vervierzehnfacht! Aufs Jahr gerechnet konnten sich die Anleger in diesem Zeitraum also jedes einzelne Jahr über mehr als 100 Prozent Rendite freuen. Dabei war Adidas auch 2009 längst kein kleines, unbekanntes Unternehmen mehr, sondern definitiv schon ein Big Player.

Klar, Gewinne dieser Größenordnung sind nicht der Regelfall. Aber sie sind eben auch nicht sehr unwahrscheinlich, wenn ein bisschen Glück dazukommt und man überlegt vorgeht. Was Du im Übrigen beim Geld anlegen immer tun solltest.

Das überzeugt Dich noch nicht? Du willst mehr Fakten und Zahlen? Kein Problem. Here we go!

  • Aktienmärkte steigen langfristig. Das ist gar nicht so überraschend. Denn die Menschheit entwickelt sich weiter, findet immer wieder neue Lösungen für technische Probleme. Der Wohlstand in Entwicklungsländern wächst. Das alles kurbelt die Wirtschaft an, Unternehmen – und damit auch ihre Aktien – werden wertvoller. Sehr schön lässt sich das am MSCI World ablesen. Der MSCI World ist ein Aktienindex (wie z.B. auch der deutsche DAX). An diesem Index kann man ablesen, wie sich die Aktiengesellschaften der wichtigsten Industriestaaten der Welt entwickeln. Er beinhaltet 1.640 verschiedene Aktien, bildet also ein enorm breites Spektrum ab. Dieser Index ist seit 1975 jährlich um 9 Prozent gestiegen.

9 Prozent pro Jahr. In den letzten 45 Jahren. Zugegeben, das klingt nicht so spektakulär wie die Kursentwicklung von Adidas in den letzten zehn Jahren. Aber verglichen mit 0 Prozent auf Sparbuch und Tagesgeld ist das immer noch ne ganze Menge, oder? Mit 9 Prozent pro Jahr hat sich Deine Geldanlage nach acht Jahren verdoppelt. Wenn man sich mal anschaut, wie viele Wirtschaftskrisen in diesen 45 Jahren stattgefunden haben, ist das eine tolle Rendite. Das führt uns zum nächsten Punkt.

  • Bislang haben sich die Märkte noch von jedem Crash wieder erholt und konnten stets neue Höchststände erklimmen. Selbst nach heftigen Kurseinbrüchen wie beim Platzen der Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende herum (-70 bis -80 Prozent) oder der Finanzkrise 2008 (-50 Prozent) sind die Kurse innerhalb von sechs, sieben Jahren zurückgekommen. Die Investmentbank Goldman Sachs hat kürzlich für den amerikanischen Markt die Daten seit dem Jahr 1800 untersucht. Das Ergebnis der Studie: Selbst die heftigsten Einbrüche mit einem Minus von 60 Prozent und mehr waren nach durchschnittlich etwa zehn Jahren wieder überwunden. Du siehst also: Mit der nötige Geduld (und einer ausgewogenen Aktienauswahl) läuft die Zeit für Dich.

Und was ist, wenn mein Broker (dazu gleich noch mehr), also die Depotbank, die meine Aktien verwaltet, Pleite geht? Sind meine Aktien dann futsch?

Nein.

Das Schöne ist: Aktien sind Sondervermögen. Für den sehr, sehr seltenen Fall, dass ein Broker mal Pleite geht, bedeutet das Folgendes: Auch wenn er Deine Aktien verwaltet, gehören diese weiterhin Dir und sind rechtlich vom Vermögen des Brokers getrennt. Muss dieser in die Insolvenz, fallen Deine Aktien nicht in die Insolvenzmasse. Sie müssen dann nur zu einem anderen Broker übertragen werden.

Das ist dann vielleicht ein bisschen nervig, aber das war’s auch schon. Wirtschaftlich passiert Dir nichts. Und nochmal: Dass es überhaupt zur Pleite Deines Brokers kommt, ist wirklich unwahrscheinlich. Außer vielleicht er heißt „SuperQuickRich4000“ und ist in Honolulu registriert. In dem Fall…Nunja vielleicht solltest Du dann Deine Brokerwahl hinterfragen. ?

Alles schön und gut, denkst Du jetzt vielleicht. Mag sein, dass Aktien vielleicht doch nicht sooo spekulativ sind wie gedacht. Trotzdem sind sie doch bestimmt recht teuer und kompliziert zu handeln! Schauen wir mal..

4. Wie kann ich Aktien handeln?

Bild: „Aktien, Stocks, Boerse, Crash, Kaufen, Buy,“ von Christoph Scholz auf Flickr, (CC BY-SA 2.0).

Aktien werden überwiegend an der Börse gehandelt. Mit glänzendem Parkettboden und hektisch durcheinander rufenden, wild gestikulierenden Anzugträgern hat das heutzutage allerdings nicht mehr viel zu tun. Wie in allen anderen Lebensbereichen auch, hat hier die Digitalisierung Einzug gehalten. Gehandelt wird überwiegend elektronisch, in Deutschland zumeist über xetra (exchange electronic trading).

Das Problem ist nur: Du darfst da nicht mitspielen.

Als Privatperson kannst Du nicht einfach zur Börse gehen oder Dich auf der entsprechenden Website registrieren. Du brauchst einen Broker.

Der Broker eröffnet für Dich ein Depot, in das verschiedene Wertpapiere, wie zum Beispiel Aktien, eingebucht werden können. Willst Du eine Aktie kaufen oder verkaufen, wendest Du Dich an Deinen Broker und erteilst ihm eine Order. Das bedeutet, Du sagst ihm wie viele Aktie Du von welchem Unternehmen kaufen möchtest. Das funktioniert bequem per Laptop. Die meisten Broker bieten mittlerweile auch eigene Apps fürs mobile Handeln an. Wer das möchte, kann seine Order häufig auch telefonisch erteilen. Davon rate ich aber wegen der oft (deutlich) höheren Gebühren ab.

Kriegst Du das hin? Wenn Du ein Bankkonto hast und Online-Banking nutzt: ja. Das ist zu 80 Prozent das Gleiche. Aber selbst wenn Du noch kein Online-Banking nutzen solltest, ist das sehr gut machbar.

Bleibt die Frage, für welchen Broker Du Dich entscheiden sollst.

Die gute Nachricht für Dich: In den Markt ist in den letzten Jahren richtig viel Bewegung reingekommen. Viele neue Broker sind entstanden und machen den Etablierten gehörig Druck. Durch den zusätzlichen Wettbewerb ist es immer günstiger geworden, Aktien zu handeln. Auch das Service-Paket der Broker hat sich sehr zum Positiven entwickelt.

Die schlechte Nachricht: Durch das immer größere Angebot ist es nicht gerade einfacher geworden, den richtigen Broker für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Auf welche Punkte Du bei der Wahl Deines Brokers unbedingt achten solltest und wer vor allem für Einsteiger besonders empfehlenswert ist, habe ich Dir in diesem Beitrag ausführlich beschrieben.

Zusammengefasst: Noch nie war es so einfach, in Aktien anzulegen, wie heute.

5. Für wen sich Aktien besonders gut eignen – und für wen nicht…

Wenn Du die Ausführungen des Alligators bis hierhin gelesen hast (Respekt dafür!), sollte Dir mittlerweile klar geworden sein, dass Aktien keine Spielzeuge für Super-Reiche sind. Das heißt zwar nicht, dass Du Dir Aktien von jedem Unternehmen dieser Welt leisten kannst (Die A-Aktien von Berkshire Hathaway, der Gesellschaft von Investment-Legende Warren Buffett, notieren zu rund 200.000 Euro das Stück). Die allermeisten Aktien bewegen sich aber preislich im ein- bis dreistelligen Euro-Bereich. Dank teilweise sehr günstigen Brokern und Aktien-Sparplänen ist es längst auch mit kleinem Geldbeutel möglich, in Aktien anzulegen.

Viel entscheidender sind allerdings die folgenden drei Fragen:

  • Bist Du auf das Geld in naher Zukunft angewiesen?
  • Kannst Du mit Kursschwankungen umgehen?
  • Wie viel Zeit willst Du investieren?

Du solltest NIEMALS Geld in Aktien anlegen, dass Du auf absehbare Zeit noch brauchst. Wenn also in den nächsten Monaten – oder besser: in den nächsten ein, zwei Jahren – größere Ausgaben anstehen, sind Aktien eine denkbar schlechte Option. Jedenfalls für das Geld, das Du brauchen wirst, um diese Ausgaben zu bestreiten.

Denn: Aktien schwanken. Aktienkurse kommen an jedem Börsentag neu zustande und können innerhalb kurzer Zeit stark ansteigen und ebenso stark wieder fallen. Manchmal passiert das sogar ohne einen erkennbaren Grund. Ohne irgendeine Nachricht des Unternehmens, die es teurer oder billiger erscheinen lässt.

Nur langfristig lässt sich sagen, dass Aktien eines Unternehmens, das sich klasse entwickelt, im Laufe der Zeit immer wertvoller werden. Auf Sicht von Monaten oder gar Wochen kannst Du Aktienkurse unmöglich vorhersehen. Wenn Du dann mal plötzlich Geld brauchst, kann das richtig bitter werden.

Glaub mir. Nichts ist ärgerlicher, als Aktien eines tollen Unternehmens mit Verlust verkaufen zu müssen.

Weil.. die Kreditrate für’s Haus fällig wird…Dein Auto den Geist aufgegeben hat…Dein Hamster tot ist und Du ihm diese Luxus-Bestattung zu Fuße der chinesischen Mauer versprochen hattest. Whatever.

Lege also nur Geld in Aktien an, an das Du am besten mindestens die nächsten fünf Jahre nicht ran musst. Behalte immer einen Puffer zurück.

Eine andere Frage ist, wie gut Du mit Schwankungen umgehen kannst. Aus psychologischer Sicht. Es gibt Menschen, die macht es unglaublich fertig, wenn Sie sehen, dass ihre Aktie gerade 5 Prozent im Minus notiert. Wenn Du bei dem Gedanken daran ebenfalls nervös wirst, solltest Du das mit den Aktien besser lassen.

Klingt vielleicht hart, aber es kann gut sein, dass Deine Aktien mal 30, 40 oder gar 70 Prozent ins Minus rutschen. Selbst, wenn Du sie sorgfältig ausgewählt hast. Ich sage nicht, dass Du Dich damit wohlfühlen sollst. Das wäre krank.

Aber wenn Du bei fallenden Kursen panisch wirst, nicht mehr schlafen kannst und der Appetit wegbleibt…dann ist es das einfach nicht wert. Erstens ist die Gefahr viel zu groß, dass Du irgendwann zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt verkaufst und damit Geld verlierst. Zweitens wiegt es keine noch so tolle Rendite auf, wenn Du Dich dafür monatelang beschissen fühlst oder Du sogar deine Gesundheit gefährdest.

Mitgezählt? Das waren zwei von drei. Also auf zum letzten Punkt!

Deine Tage sind schon auf die Minute durchgetaktet? Zum AnlageAlligator hast Du Dich nur verirrt, weil Du Reptilien cool findest? Für das Thema Geldanlage bringst Du so viel Begeisterung auf, wie die Grünen für Verbrennungsmotoren? Alles kein Problem. Solange Du nicht in Aktien anlegen willst. Nicht jeder hat die Zeit oder Lust, sich näher mit einzelnen Unternehmen zu beschäftigen und sich ein finanzielles Grundwissen anzueignen. Muss auch nicht sein. Falls Du trotzdem von den langfristig steigenden Aktienmärkten profitieren willst, könnten ETFs eine spannende Alternative für Dich sein.

Wer aber Aktien kaufen will, der muss schon ein bisschen mehr als nur Geld investieren. Abgesehen von einer sorgfältigen Auswahl solltest Du auch nach dem Kauf am Ball bleiben.

Keine Sorge, das heißt nicht, dass Du fünfmal am Tage Kurse checken und zum Börsen-Junkie werden musst. Aber Du solltest Deine Unternehmen schon im Blick behalten. Wie schon geschrieben: Als Aktionär bist Du Mini-Unternehmer! Und wenn bei Adidas der Vorstandsvorsitzende ausgetauscht und durch einen mehrfach vorbestraften Schmierlappen ersetzt wird, der seine letzten drei Unternehmen an die Wand gefahren hat, solltest Du das besser mitbekommen. Und vielleicht über einen Verkauf Deiner Aktien nachdenken.

Von wie viel Zeit reden wird da? Nach oben hin sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Wenn Du – wie der Alligator – für Aktien brennst, kannst Du Dich rund um die Uhr mit ihnen beschäftigen. Das muss aber nicht sein. Wichtig ist, dass Du Dir jedenfalls einmal im Monat, am besten sogar einmal in der Woche, einen (Nachmit-)Tag nimmst, um Dich auf den neuesten Stand zu bringen. Das reicht normalerweise aus, um keine größeren Entwicklungen zu verpassen. Recht informativ ist zum Beispiel die Börsen-Seite der ARD. Hilfreich sind auch Finanzapps, die Dir Push-Nachrichten zu Deinen Aktien senden.

So. Das reicht jetzt mit den Warnhinweisen. Aktien sind nämlich etwas Großartiges! Findet zumindest der Alligator.

Für wen eignen sich Aktien jetzt also? Für jeden, der ein bisschen Geld übrig hat, auf das er in nächster Zeit nicht angewiesen ist. Und der ein bisschen Nervenstärke und Zeit mitbringt. In jedem Fall also für Fortgeschrittene und Profis in der Geldanlage.

Grundsätzlich aber auch für Anfänger. Dass dabei nicht von Anfang an alles glatt laufen wird, ist klar. Spoiler-Alarm: Das wird es später auch nicht. Mach langsam und verschieß nicht Dein ganzes Pulver auf einmal. Wichtig ist nur, dass Du Dich überwindest und anfängst. Dabei kann es Sicherheit bringen, sich in den einen oder anderen Finanzbuchklassiker einzulesen. Um einen guten Start in die Geldanlage und eine Grundorientierung zu bekommen, empfiehlt sich ein Blick in das Starterpaket.

Hast Du trotzdem Schwierigkeiten mit dem Überwinden, finde ich es eine gute Idee mit einem ETF, idealerweise als Sparplan, einzusteigen. Da Du mit einem ETF einen ganzen Index kaufst, hast Du gleich Bruchstücke von vielen Aktien auf einmal im Korb. Starke Schwankungen einzelner Aktien werden dadurch abgemildert. Du fährst mit deinem Boot also nicht gleich auf hohe See, sondern bleibst erstmal in Sichtweite des Festlands.

Der schnelle Happen ?

  1. Aktien sind Unternehmensanteile. Wer eine Aktie kauft, wird Miteigentümer eines Unternehmens.
  2. Du kannst mit Aktien entweder Geld verdienen, indem Du nach einem Kursanstieg verkaufst oder wenn das Unternehmen den Jahresgewinn als Dividende ausschüttet.
  3. Während Du mit einer Aktie maximal 100 Prozent verlieren kannst, ist der mögliche Gewinn unbegrenzt.
  4. Langfristig steigen die Aktienmärkte: in den letzten 45 Jahren um 9 Prozent pro Jahr.
  5. Wer genug Geduld mitbringt, kann selbst die heftigsten Börsencrashs aussitzen, ohne einen Verlust zu realisieren.
  6. Um Aktien handeln zu können, benötigst Du ein Depot bei einem Broker.
  7. Aktien sind eine tolle Anlageklasse, wenn Du ein bisschen Geld und Zeit übrig hast. Falls Dich Kursschwankungen schnell beunruhigen, sind ETFs eine bessere Idee. Im Starterpaket hält der AnlageAlligator einige Hilfestellungen für Dich bereit, damit Dein Start in das Thema Geldanlage gelingt.

Hey Du! ? Sorry für die kurze Störung. Falls es Dir beim Alligator gefällt, lass doch eben Deine Mailadresse da. So bekommst Du als Erster alle neuen Tipps und Tricks in Dein Postfach. ?

Das war’s auch schon, viel Spaß beim Weiterlesen! ?