Der Sparplan – 8 Vor- und Nachteile

Du hast Dich lang und breit mit dem Thema Aktien beschäftigt. Jetzt soll’s endlich losgehen. Es juckt Dich in den Fingern. Nur eben schnell beim Broker einloggen…

Und dann DAS.

Gähnende Leere. Naja quasi. Gerade mal noch 300 Euro auf Deinem Konto. Autsch. Bisschen wenig für die Amazon-Aktie, die Du Dir grade ins Depot legen wolltest. Ob Du in den letzten Tagen ein bisschen zu exzessiv unterwegs warst, die Miete erhöht wurde oder Du zu diesem zuckersüßen Chihuahua einfach nicht nein sagen konntest – EGAL! Du hast jetzt erstmal ein Problem.

…und der AnlageAlligator die passende Lösung für Dich. 😉

Egal ob Aktien oder ETFs, ob Du zu wenig Geld für Einzelkäufe hast oder einfach nur immer wieder den gleichen Betrag anlegen willst. Mit einem Sparplan steht Dir ein nützliches Werkzeug zur Verfügung, das gerade am Anfang des Vermögensaufbaus eine große Hilfe darstellt.

Hinweis: Für Eilige und Lesefaule sind unter der Rubrik "Der schnelle Happen" die Kernaussagen zusammengefasst.

1. Was ist ein Sparplan?

Kurz und bündig: Mit einem Sparplan legst Du in festen Zeitabschnitten eine Summe X in Aktie/ETF Y an. Das ist alles? Im Grunde ja. Aber keine Sorge, wir schauen uns das in aller Ruhe an.

Gehen wir noch mal davon aus, dass Du an den Erfolg von Amazon glaubst und unbedingt in dieses Unternehmen investieren willst. Vor dem Hintergrund, dass eine Amazon-Aktie aktuell mit über 2.000 Euro gehandelt wird, dürfte das so manchem Anleger Schwierigkeiten bereiten. Was also tun? Verzichten?

Gar nicht nötig.

Du kannst Amazon nämlich auch per Sparplan besparen. Das heißt, Du kaufst die Aktie nicht wie in einer normalen Order nach Stückzahl sondern investierst immer wieder einen festen Betrag. Wie hoch der ausfällt, kannst Du selbst entscheiden. Angeboten werden Sparplanraten zwischen 25 Euro und 10.000 Euro. Das ist allerdings von Broker zu Broker unterschiedlich, manche bieten Sparpläne erst ab 50 Euro an.

Ähnlich flexibel bist Du auch bei den zeitlichen Abständen. Praktisch überall kannst Du einen Sparplan wählen, der monatlich ausgeführt wird. In Frage kommen aber auch zwei-Monats-Rhythmen, quartalsweise und halbjährliche Ausführungen.

Vielleicht kannst Du nur wenig Geld zur Seite legen, willst aber sicherstellen, dass Du Deinem Ziel messbar näher kommst, endlich eine Amazon-Aktie zu besitzen. Dann bespare Amazon doch einfach mit 50 Euro jeden Monat.

Und dann? Bist Du nach 40 Monaten Aktionär? Oder schon nach einem?

Irgendwie beides. Dadurch, dass bei einem Sparplan ein fester Betrag in eine Aktie oder einen ETF investiert wird, kommt so gut wie nie eine glatte Zahl dabei heraus. Was macht also Dein Broker? Er legt Dir Bruchstücke ins Depot. Also Teile einer Aktie.

In unserem Beispiel von 2000 Euro pro Aktie und einer Sparplanrate von 50 Euro im Monat hättest Du nach einem Monat also ca. 0,025 Amazon-Aktien im Depot liegen.

Wieso nur „ca.„?

Na weil Dein Broker natürlich auch was verdienen will. Er kauft die sparplanfähigen Aktien und ETFs ein und schreibt den Sparern die jeweiligen Bruchstücke gut. Üblicherweise kostet Dich ein Sparplan pro Ausführung (Monat/zwei Monate/Quartal/Halbjahr) 1 bis 1,5 Prozent Deiner Anlagesumme. Manche verlangen auch fix 1,50 Euro pro Ausführung. Wie Du bei den Kosten das beste für Dich rausholst, zeige ich Dir später noch.

Ahja, noch was zum Thema Bruchstücke: Die gibt es eigentlich gar nicht.

Also streng genommen.

Aktien/ETFs kannst Du an sich nur in ganzen Stücken handeln. Bei einem Sparplan kauft der Broker die entsprechenden Titel und bucht Dir die ganzen Stücke ins Depot ein. Die Zahl hinter’m Komma gehört Dir aber nicht. Die gibt Dir nur einen Anspruch (z.B. auf ein Vierzigstel einer Amazon-Aktie) gegen Deinen Broker. Du kannst aber nicht 0,025 mal Amazon an der Börse verkaufen. Dafür brauchst Du ganze Stücke.

Soweit verstanden?

Gut.

Dann werfen wir mal einen Blick auf die Pros und Cons!

2. Welche Vorteile bietet die Anlage per Sparplan?

Sparpläne sind eine tolle Erfindung. Überzeug Dich ruhig selbst…

2.1 Automatische Anlage

Eigentlich eine ganz simple Sache. Trotzdem ausgesprochen praktisch. Vor allem wenn Du Dich für eine langfristige Strategie entschieden hast und Deine Position in einem ETF oder der Aktie eines besonders stabilen/aussichtsreichen Unternehemen über Jahre hinweg anwachsen lassen willst. Du stellst einmal Deine Sparrate und den Rhythmus ein und zack – Deine Position wächst bis in alle Ewigkeit. Oder jedenfalls solange bis Du den Plan einstellst.

2.2 Cost-Average-Effekt

Mit den Vorzügen der automatischen Anlage geht auch der berühmt-berüchtigte Cost-Average-Effekt einher. Schon mal gehört?

Falls nicht, auch nicht schlimm. Hinter dem Begriff versteckt sich eine ganz einfache Tatsache: Wer einen Betrag in mehrere Käufe über einen längeren Zeitraum aufteilt, mittelt dadurch seinen Einstandspreis im Vergleich zu einem Einmalkauf.

Mit anderen Worten: Wenn Du 1.000 Euro in zehn Einheiten á 100 Euro über einen längeren Zeitraum anlegst kaufst Du wahrscheinlich zehn Mal zu einem anderen Kurs. Vielleicht kostet die Aktie beim ersten Kauf gerade 40 Euro, beim dritten sind es 56 Euro und beim siebten auf einmal nur noch 36 Euro. Dein Einstandskurs für die angelegten 1.000 Euro insgesamt ist jetzt der Durchschnitt aus den Kursen der Einzelkäufen.

Vielleicht fragst Du Dich jetzt, was Dir das bringen soll.

Nunja, wenn Du ein risikofreudiger Anleger auf der Suche nach der maximalen Rendite bist…wahrscheinlich nicht allzu viel 😀

Tatsache ist aber, dass sich viele Menschen gar nicht erst trauen, mit der Anlage anzufangen, weil sie Angst haben, den falschen Zeitpunkt zu erwischen. Was wenn die Kurse grade hoch stehen und direkt nach meiner Investition anfangen zu fallen? Soll ich nicht lieber noch warten, bis Die Kurse sinken? Und dann wird gewartet..und gewartet…

und gewartet.

Bis die Kurse dann 40 oder 50 Prozent höher stehen. Entweder folgt jetzt die Trotzreaktion („pah, dann leg ich eben gar nichts an“) oder es wird FOMO geschoben. FOMO?

FOMO steht für fear of missing out, zu Deutsch also die Angst, etwas zu verpassen. Besonders häufig an den Börsen zu beobachten, wenn die Kurse rasant zulegen. Die Berichterstattung nimmt zu, selbst im Supermarkt wird über Aktien diskutiert und jeder will „noch schnell mit aufspringen“, um irgendwie auch noch zu profitieren.

Sich von dieser Art zu denken freizumachen ist gar nicht mal so einfach. Trotzdem dringend empfehlenswert. So ein FOMO-Szenario ist nämlich ziemlich oft genau der Moment, an dem die Kurse wieder zu fallen beginnen. Oder jedenfalls kurz davor.

Bei der Vermeidung dieser beiden Probleme (1. zu lange zögern 2. FOMO) kann Dir der Cost-Average-Effekt helfen. Wenn Du nicht alles auf einmal investierst, bist Du gefühlt in jedem Fall ein Gewinner:

a) Steigen die Kurse nach Deinem Erstkauf, kannst Du Dir auf die Schulter klopfen und Dich über die ersten Kursgewinne freuen.

b) Fallen die Kurse nach dem Erstkauf, bist Du wahrscheinlich erleichtert, noch nicht Dein ganzes Pulver verschossen zu haben und kannst Dich jetzt über günstigere Nachkaufkurse freuen. Denn je niedriger die Kurse stehen, umso mehr Anteile bekommst Du für Dein Geld. Steigen die Kurse auf lange Sicht, erhöht sich so Deine Rendite.

2.3 Auch „teure“ Aktien investierbar

Es hat sicher schon so ein bisschen durchgeklungen, dennoch ein Vorteil, den man ruhig hervorheben kann. Auch hochpreisige Aktien sind mit Sparplänen für Anleger mit überschaubarem Budget investierbar.

Und das im doppelten Sinne.

Zum einen gibt es Aktien mit einem hohen Kurswert, manchmal mehrere tausend Euro, für die Du vielleicht schlicht und ergreifend nicht genug auf der hohen Kante hast. Wenn diese sparplanfähig sind, musst Du trotzdem nicht verzichten und kannst Stück für Stück anlegen, bis Du ganze Stücke der Aktie angespart hast.

Achtung: Aktien mit einem hohen Kurswert sind allerdings nicht zwingend teuer. Als teuer bezeichnet man Aktien, die nach gängigen Bewertungsmethoden überbewertet sind, also für ihren Wert zu viel kosten.

Zum anderen helfen Sparpläne auch bei Aktien, die wirklich teuer – also über- oder zumindest hoch bewertet – sind. Unternehmen von sehr hoher Qualität sind manchmal über viele Jahre hinweg sehr hoch bewertet. Es kann frustierend sein, hier auf einen Rücksetzer zu warten, um zu einem Preis einzusteigen, den man okay findet.

Um zu verhindern, dass einem der Aktienkurs „davonläuft“, die Aktie also immer mehr kostet und Du am Ende gar keinen Einstieg mehr findest, kannst Du auf einen Sparplan setzen. Dann hast Du mit der ersten Sparrate immerhin schon mal einen Fuß in der Tür und baust Dir so langsam eine Position auf. Kommt dann doch mal ein Rücksetzer, kannst Du Deine Sparrate ja vorrübergehend erhöhen.

2.4 Mehr Selbstdisziplin durch „Sparzwang“

Am Anfang des Jahres sind die Vorsätze gut und die Entschlossenheit groß. „Dieses Jahr krieg ich meine Finanzen in den Griff! Das Thema Geldanlage nehm‘ ich jetzt endlich mal in Angriff! Andere schaffen das schließlich auch“

Na?

Wiedererkannt?

Egal ob zu Jahresanfang oder auch am Beginn eines neuen Monats – nach einem zeitlichen Einschnitt nehmen wir uns gerne etwas sinvolles vor und sind zunächst auch wild entschossen. Nur lässt dann leider mit den Verlockungen des Alltags regelmäßig auch der Wille zur Umsetzung spürbar nach. Das gilt für den regelmäßigen Besuch im Fitnessstudio ebenso wie für die Geldanlage. Am Ende wandert das Geld dann vielleicht doch eher zu Amazon oder Zalando (nein, damit sind nicht die Aktien gemeint 😀 ) statt in Dein Depot.

Das Tolle an einem Sparplan ist, dass er Dir – richtig eingerichtet – gar keine Chance zum Kneifen lässt. Du kannst nämlich einstellen, dass Deine monatliche Sparplanrate von Deinem (Gehalts-)Konto per Lastschrift eingezogen wird. Das heißt, die Kohle wandert nach jedem Gehaltseingang direkt weiter in Dein Depot. Der Versuchung, das Geld für „schönere“ Dinge auszugeben, kannst Du so nicht mehr erliegen.

Alternativ kannst Du auch einen (monatlichen) Dauerauftrag von Deinem Konto aus einrichten.

Raum für die Ausrede „keine Ahnung wo das Geld schon wieder hin ist“ bleibt jedenfalls keiner mehr. 😉

2.5 Breit anlegen mit schmalem Geldbeutel

Zugegeben, der Punkt gilt eher für Aktien als für ETFs. Dass Du mit einem ETF die ganze Welt für kleines Geld kaufen kannst, weißt Du wahrscheinlich schon. Falls nicht, kannst Du Dir das hier mal näher anschauen.

Aber auch Aktien kannst Du mit einem Sparplan schon für (vergleichsweise) wenig Geld relativ breit gestreut einkaufen. So hast Du die Möglichkeit, Deine Sparplanrate auf mehrere Aktien aufzuteilen. Du kaufst damit also bei jeder Ausführung gleich Teile von mehreren Aktien, die sich mit der Zeit anhäufen.

Dabei musst Du allerdings in jede Aktie mindestens die Mindestsparrate (25-50 Euro) investieren. Wenn Du also ohnehin „nur“ 50 Euro im Monat investieren kannst, wird das mit dem Aufteilen eher schwierig. Hast Du aber 100 Euro zur Verfügung, kannst Du sie zumindest auf zwei, bei vielen Brokern sogar auf vier Aktien aufteilen.

Oder Du änderst einfach Deinen Anlagerhythmus und legst statt 50 Euro im Monat einfach 150 Euro im Quartal an. Nur so ne Idee.

3. Was Du bedenken solltest – die Nachteile…

Auch Sparpläne sind keine eierlegenden Wollmilchsäue. Ein paar Nachteile sind schon auch mit im Gepäck.

3.1 Cost-Average-Effekt – die Schattenseite

Da isser wieder, der Cost-Average-Effekt! Oben gut aufgepasst? Ja? Nein? Ein bisschen? Noch mal zur Erinnerung: Mit dem Cost-Average-Effekt investierst Du gleichmäßig über einen längeren Zeitraum und kaufst so insgesamt zu einem Durchschnittspreis. Damit reduzierst Du das Risiko, unglücklich zum höchsten Kurs einzusteigen, deutlich.

Das Problem am Durchschnittspreis ist: Es ist eben auch kein besonders guter.

Je niedriger Dein Einstandskurs, desto höher ist auch Deine Rendite. Für die Sicherheit, nicht zum Höchstkurs einzusteigen, zahlst Du einen Preis. Nämlich die Chance auf eine besonders hohe Rendite.

Auf Sicht von mehreren Jahren ist es sogar häufig so, dass ein Einmalkauf statistisch mehr Rendite abwirft, als ein gestaffelter Einstieg unter Nutzung des Cost-Average-Effekts. Darüber solltest Du Dir im Klaren sein, bevor Du Dich aus diesem Grund für einen Sparplan entscheidest.

Dennoch spricht nach wie vor für den Cost-Average-Effekt, dass er einen Einstieg für die meisten Menschen psychologisch einfacher macht. Bevor Du also zu lange zauderst und dann am Ende gar nicht anlegst, solltest Du lieber die beruhigende Wirkung des Cost-Average-Effekt nutzen und per Sparplan investieren.

Insgesamt sorgt der Cost-Average-Effekt also für eine Reduzierung. Im Guten wie im Schlechten. Sowohl beim (gefühlten) Risiko als auch bei der Rendite.

3.2 Schwierigkeiten mit Bruchstücken

So cool es auch sein mag, Aktienbruchstücke anhäufen zu können, bis es zu ganzen Aktien reicht: Ganz unproblematisch ist das nicht. Vor allem in zwei Situationen kann das durchaus nervig werden.

  • Beim Verkauf: Du brauchst Geld, die Aktie oder der ETF überzeugen Dich nicht mehr, es ist ein Strategiewechsel angesagt. Wie auch immer. Du willst verkaufen. Das Problem: An der Börse kannst Du nur ganze Stücke handeln. Willst Du aber z.B. 7,43 Aktien verkaufen, wird Dir Dein Broker in der Regel zweimal Ordergebühren berechnen. Einmal für die 7 ganzen Stücke und ein weiteres Mal für die 0,43 Bruchstücke.

Ärgerlich. Zumal es je nach Aktie und Broker durchaus sein kann, dass die 0,43 Stücke weniger wert sind, als die Ordergebühren. Bevor Du hier sogar draufzahlst, kannst Du aber auch die 0,43 Stücke einfach liegen lassen oder Deinen Broker anweisen, die Bruchstücke kostenlos auszubuchen. In jedem Fall ist dann aber ein bisschen Geld verbrannt.

  • Beim Depotübertrag: Wahrscheinlich spielt das jetzt noch keine so große Rolle für Dich. Es kann aber durchaus sein, dass Du irgendwann mit Deinem Broker nicht mehr zufrieden bist. Oder jedenfalls ein tolles Wechselangebot bekommst. Dafür musst Du einen Depotübertrag in die Wege leiten, bei dem die Wertpapiere aus Deinem Depot zum neuen Broker übertragen werden. Sitzen sowohl alter als auch neuer Broker in Deutschland, dürfen sie Dir nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs keine Gebühren für den Übertrag berechnen. Von Ihrer Seite ist der Übertrag also grundsätzlich kostenlos. Allerdings können oft nur ganze Aktien/ETFs übertragen werden. Wenn Du Deinem alten Broker den Auftrag erteilst, alles an den neuen zu übertragen, wird er regelmäßig die Bruchstücke einfach verkaufen. Und dafür natürlich jeweils wieder Ordergebühren verlangen!

Hast Du jetzt nur eine Position mit Bruchstücken, ist das wahrscheinlich verschmerzbar. Wer aber breit in viele Titel investiert hat, kann hier leicht in eine heftige Kostenfalle tappen. Angenommen Du hast zehn verschiedene Positionen mit Bruchstücken im Depot. Bei – durchaus noch üblichen – zehn Euro pro Order käme Dich Dein eigentlich kostenloser Depotübertrag so plötzlich auf 100 Euro!

Was also tun?

Letztlich gilt das Gleiche wie beim Verkauf. Entweder Du behältst die überschüssigen Bruchteile oder Du lässt sie quasi verfallen. Oooder Du wechselst doch nicht den Broker.

Übrigens: Beim innerdeutschen Depotübertrag dürfen Dir die Broker für den Übertrag zwar selbst nichts berechnen. Gerade bei ausländischen Titeln kann es aber gut sein, dass Gebühren der Lagerstelle anfallen. Die musst Du dann leider bezahlen.

3.3 Die Gebühren

Dein Broker bietet Dir die Sparpläne natürlich nicht aus reiner Nächstenliebe an. Bei den Gebühren solltest Du zwischen relativen und absoluten Gebühren unterscheiden.

Wie oben schon geschrieben, wird häufig eine relative Gebühr von 1,0 bis 1,75 Prozent auf jede Ausführung erhoben.

Daneben gibt es aber auch Broker, die eine absolute Gebühr geltend machen, also fix 1,00 Euro oder 1,50 Euro pro Ausführung von Dir haben wollen. Diese absoluten Gebühren gibt es allerdings oft nur für ETF-Sparpläne.

Hinweis: Beim empfehlenswerten Mobilbroker Trade Republic* fallen sowohl für Aktien- als auch ETF-Sparpläne überhaupt keine Gebühren an.

Was besser ist?

Es kommt drauf an.

Hast Du eine eher kleine Sparrate von 50 Euro, wirst Du durch eine absolute Gebühr eher benachteiligt. Wenn bei jeder 50-Euro-Ausführung 1,00 Euro Gebühr anfällt, dann entspricht das eben 2 Prozent Abzug. D.h. Du würdest mit einer relativen Gebühr von 1,0 Prozent besser fahren. Das wären nämlich nur 0,50 Euro!

Bei einer Sparrate von 100 Euro macht es keinen Unterschied, ob die Gebühr relativ oder absolut anfällt.

Oberhalb von 100 Euro wird die absolute Gebühr der relativen mit zunehmender Sparrate deutlich überlegen. Angenommen, Deine Sparrate liegt bei 1.000 Euro monatlich. Falls das so ist, erstmal Respekt dafür. ? Während nun eine absolute Gebühr von 1 Euro gerade mal 0,1 Prozent entspricht, müsstest Du bei einer relativen Gebühr von 1,0 Prozent 10 Euro pro Ausführung hinlegen. Zehnmal so viel! Autsch.

Ich denke, Du hast den Unterschied jetzt verstanden.

Abschließend noch was Grundsätzliches zu den Gebühren bei Sparplänen und Einmalkäufen (also normalen Ordern): Wenn Du Deine Aktien- oder ETF-Positionen generell in Einheiten zu etwa 1.000 Euro einkaufst, hast Du so gut wie immer eine Ordergebühr von umgerechnet 1 Prozent oder weniger. Kaufst Du in Tranchen zu 2.000 Euro, ist die Gebühr oft identisch oder ähnlich, weswegen Du dann umgerechnet auf einmal nur noch bei 0,5 Prozent liegst.

Je mehr Geld Du also in einzelne Positionen investierst, desto eher lohnt sich – jedenfalls aus Gebührensicht – der Einmalkauf gegenüber dem Sparplan. Das gilt aber natürlich NUR für Sparpläne mit relativen (also prozentualen) Gebühren. Der Sparplan, der fix 1,00 Euro für jede Ausführung kostet, gewinnt bei hohen Beträgen natürlich auch gegen die Ordergebühren von Einzelkäufen. Wie Du Dir das zu Nutze machen kannst, zeigt Dir der Alligator gleich bei den Tipps..

4. Tipps für Deinen Sparplan

Abschließend hat der Alligator noch ein paar Tipps und Tricks zusammengestellt, die Deine Anlage in Sparpläne auf die Erfolgsspur führen!

1. Den Ausgangspunkt bildet der Broker, bei dem Du Dein Depot hast. Denn: Sparpläne sind eine vergleichsweise neue Entwicklung. Nicht jeder Broker bietet jede Aktie/jeden ETF im Sparplan an. Willst Du im Rahmen Deiner Strategie also ganz bestimmte Aktien besparen oder vielleicht auch einfach einen Welt-ETF, solltest Du vorher sicherstellen, dass Dein (Wunsch-)Broker diese auch im Sparplan anbietet. In diesem Beitrag zeige ich Dir, worauf Du bei der Wahl Deines Brokers sonst noch achten musst und gebe Tipps zu tollen Sparplanangeboten.

2. Du kannst einen Sparplan auch benutzen, um Ordergebühren für Einmalkäufe zu reduzieren. Wie das geht? Zunächst einmal brauchst Du einen Broker, der für eine Sparplanausführung absolute Gebühren erhebt, also fix 1 Euro oder 1,50 Euro. Dann rechnest Du Dir aus, wie viel Du nach aktuellem Kurs für die gewünschte Anzahl an Aktien/ETF-Anteilen bezahlen müsstest. Das gibst Du bei der Einrichtung des Sparplans als Sparrate ein. Im Anschluss lässt Du den Sparplan genau einmal ausführen und fertig.

Statt z.B. 10 Euro Ordergebühren für eine 1.000-Euro-Order hast Du nur 1 Euro gezahlt!

ABER VORSICHT: Da Du nie ganz exakt weißt, zu welchem Kurs der Sparplan ausgeführt wird, holst Du Dir auf diese Weise wahrscheinlich auch ein paar Bruchstücke ins Depot.

3. Kosten kannst Du auch sparen, indem Du den Rhythmus der Sparplanausführungen änderst. Muss es unbedingt die monatliche Ausführung sein? Wenn Du stattdessen nur eine Ausführung pro Quartal oder pro Halbjahr einstellst, zahlst Du auch nur ein Drittel bzw. ein Sechstel der Gebühren! WICHTIG: Das klappt natürlich wieder nur bei Sparplänen mit absoluten Gebühren. Werden die Gebühren prozentual nach der Höhe der Sparrate berechnet, macht der Rhythmus keinen Unterschied.

Hat es Nachteile, in größeren Zeitabständen anzulegen? Eigentlich nicht.

Okay, für einen bestmöglichen Cost-Average-Effekt ist es vielleicht besser, monatlich anzulegen. Aber sonst? Wenn Du die disziplinierende Wirkung eines monatlich abgehenden Geldbetrags schätzt, kannst Du auch einfach jeden Monat Betrag X auf das Verrechnungskonto überweisen. Dann ist das Geld auch „aus der Schusslinie“ und liegt für die jeweiligen Sparplanausführungen bereit.

4. Halte Ausschau nach Sparplan-Aktionen! Bei manchen Brokern bekommst Du für das Besparen bestimmter Sparpläne einen Bonus oder musst keine Gebühren für die Sparplanausführungen bezahlen. Eine solche Ersparnis macht sich schnell bemerkbar und steigert Deine Rendite deutlich.

ABER: Derartige Aktionen sind oft zeitlich begrenzt, meist auf das laufende Jahr. Zwar werden viele Aktionssparpläne auch verlängert, eine Garantie dafür hast Du allerdings nicht. Wenn Dein Sparplan dann wieder Gebühren kostet, musst Du entweder bezahlen oder vielleicht nach einem neuen Broker suchen, der die gewünschte Aktie/ETF im Aktionsangebot hat.

5. Ganz wichtig: Bleib cool! Das ist generell das A & O in der Geldanlage – und natürlich auch bei Sparplänen. „Weswegen sollte ich mir denn bei einem Sparplan auch Stress machen“ denkt jetzt bestimmt der eine oder andere. „Läuft doch alles automatisch und langfristig mach ich Rendite!“. Joa. Wenn Du Dir die richtige Aktie/ETF ausgesucht hast, wird das sehr wahrscheinlich so sein.

Das Problem ist: In der Theorie hört sich das alles ganz überzeugend und entspannt an. In der Praxis machen viele Anleger immer wieder die gleichen Fehler. Da wird der Sparplan einfach ausgesetzt, weil die Kurse stark gestiegen sind und „aktuell alles zu teuer!“ ist. Wenn die Kurse fallen heißt es „Vorsicht, Mega-Crash voraus!“. Natürlich mit dem gleichen Ergebnis: Der Sparplan wird ausgesetzt ?.

Du machst das bitte nicht!

Ein Sparplan lebt davon, dass man ihn einfach plangemäß laufen lässt und zwar völlig egal, ob die Märkte boomen oder crashen. Einfach laufen lassen.

Der schnelle Happen ?

  1. Mit einem Sparplan kannst Du über lange Zeit immer wieder einen bestimmten Betrag in einem bestimmten Zeitabstand anlegen.
  2. Durch den Sparplan können auch Bruchstücke von Aktien und ETFs erworben werden, sodass Du Dir mehr verschiedene und hochpreisigere Aktien „leisten“ kannst.
  3. Der Cost-Average-Effekt erleichtert aus psychologischer Sicht den Einstieg. Für eine bessere Rendite sorgt er statistisch gesehen nicht.
  4. Für hohe Sparraten (über 100 Euro) lohnt sich eher ein Sparplanmodell mit fixen Gebühren (z.B. 1,50 Euro). Unter 100 Euro fährst Du in der Regel mit prozentualen Gebühren (1-1,5 %) besser.
  5. Wenn Du bei Deinem Broker einen Sparplan erstellt hast, lass ihn in Ruhe laufen. Am besten, Du ignorierst ihn einfach. Ausnahme: Du änderst Deine Strategie grundlegend.

Hey Du! ? Sorry für die kurze Störung. Falls es Dir beim Alligator gefällt, lass doch eben Deine Mailadresse da. So bekommst Du als Erster alle neuen Tipps und Tricks in Dein Postfach. ?

Das war’s auch schon, viel Spaß beim Weiterlesen! ?